"Tout est lumière": Cézanne, van Gogh, Matisse und ihre Côte d'Azur

„Im Süden werden die Sinne geschärft. Die Hände werden wendiger, das Auge aufmerksamer und das Denken klarer.“ Vincent van Gogh

Schon Ende des 18. Jahrhunderts wird die Mittelmeerküste Frankreichs als ein Land beschrieben, „in dem das Licht heller als anderswo leuchtet, der Himmel gnädiger gestimmt ist und die Sonne öfter scheint“. Das milde Winterklima lockte bald darauf die Adligen aus Großbritannien, aber auch aus Deutschland und Russland nach Nizza, das sich zusammen mit seinem Umland zur Riviera wandelte.

Von den Vorzügen des Lichts und der milden mediterranen Atmosphäre wussten auch die großen Impressionisten und Postimpressionisten des 19. Jh., so z. B. Henri Matisse und Pierre Bonnard. Paul Cézanne, geboren in Aix-en-Provence, kehrte nach seinem Pariser Aufenthalt in seine Heimat zurück und widmete sich fortan der südlichen Landschaft.

Und 1888 blieb Vincent van Gogh auf der Reise in den Süden in Arles hängen, wo er seinen langgehegten Traum, ein Atelier des Südens als Künstlerkolonie zu begründen, verwirklichen wollte. Die Idee scheiterte. Entstanden sind indes unzählige Gemälde von gleissenden Landschaften, mit denen er sich in die Kunstgeschichte einschrieb.

Die Ausstellung "Tout est lumière" vereint sonnendurchflutete Meisterwerke – Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen – von Cézanne bis Matisse, in denen sich im Geiste van Goghs die Sinne schärfen und das künstlerische Denken klärt.

Haben wir nicht schon lange auf eine solche Ausstellung gewartet? Das voralpine Winterthur liegt somit plötzlich im warmen, mediterranen Süden.

Begleitet wird die Fahrt von unserer fast allwissenden Kunstexpertin Frau Dr. Elisabeth Glück.